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Ewiges Diesseits - Grabkammern

Das Alltagsleben ist zentrales Thema auf den Grabwänden in allen Jahrtausenden der ägyptischen Geschichte, da sich die Ägypter an ein jenseitiges Weiterleben glaubten als ein ins Ideale überhöhtes Diesseits.

Die Ernte von Getreide, Gemüse und Früchten wird in großer Detailgenauigkeit geschildert. Außergewöhnlich ist die Bewegtheit des stakenden Mannes auf dem Papyrusboot, das die Opfergaben zum Grabherrn bringt. Die Thematik dieser Reliefs findet sich in einem vollständigen Zusammenhang in den drei frei im Raum stehenden Grabkammern wieder.

Die nach Außen fast ungegliedert wirkenden Steinhaufen bergen in ihrem Inneren aufwendig dekorierte Wände, die in mehreren Bildstreifen mit Flachreliefs und Malereien bedeckt sind. Diese Gräber aus der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. sind unschätzbare Informationsquellen zur Kulturgeschichte des alten Ägypten. Die Reliefs zeigen in leicht verständlichen Bildern Szenen des Alltags - Landwirtschaft, Handwerk, Tierwelt, Familienleben. Der zentrale Bezugspunkt dieser Wandbilder ist in allen drei Kammern die Scheintür, hinter der der Grabschacht tief unter die Erde in die Sargkammer führte. Die aufgerollte Matte am oberen Ende der Scheintür zeigt an, dass die Tür geöffnet ist, auch wenn sich die Steinwand durchzieht. Denn nur der Ka des Verstorbenen konnte durch diese Tür schreiten, die den Lebenden verschlossen bleibt. Über der Scheintür sitzt in einem Reliefbild der Verstorbene am Opfertisch. Ihm und der Gestaltung seines ewigen Lebens gelten die Wandbilder.

Um im Museum die kleinen Grabkammern für Besucher zugänglich zu machen, wurden ihre Wände auseinander gezogen und so positioniert, dass sie ihren ganzen Detailreichtum und die Qualität der feinen Reliefs in optimaler Beleuchtung zur Geltung bringen können.