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In einem assyrischen Palast
In einem assyrischen Palast
Fünfhundert Jahre nach Tukulti-ninurta reichte das Assyrische Reich bis ans Mittelmeer. Die heilige Stadt Assur mit ihren riesigen Tempeln blieb der wichtigste Kultort, die Hauptstadt aber wurde weiter nach Norden verlegt: zunächst nach Nimrud, hundert Jahre später nach Ninive.
Aus Nimrud stammen die furchterregenden geflügelten Figuren, die sogenannten Schedu-Lamassu, die den Eingang zum nächsten Raum bewachen. Hier hat Walter Andrae versucht, einen typisch Assyrischen Palastraum zu rekonstruieren. Er ist aus verschiedenen Elementen aus dem zweiten und ersten Jahrtausend zusammengesetzt und dürfte dem historischen Raumeindruck sehr nahe kommen. Mit einer Ausnahme: die Paläste der Assyrer hatten keine Fenster. Tageslicht fiel nur durch die Eingänge herein. Im flackernden Schein von Fackeln und Öllampen müssen die Räume also eine bedrückende Atmosphäre ausgestrahlt haben.
Alle Details des Berliner Palastraumes aber sind durch Grabungsfunde oder antike Beschreibungen belegt: die Holzdecke mit vergoldeten Kassetten, die farbigen Wände mit Schmuckfriesen und vor allem auch die Reliefs an den Wänden.
Um Untertanen wie Gesandte zu beeindrucken, zeigen sie die Könige bei ihren Heldentaten oder wie hier in Zwiesprache mit den Göttern. Einst waren auch sie bunt bemalt - an den Schuhsohlen des Königs sind noch heute Farbspuren zu sehen. Als die Archäologen die Steinplatten ausgruben, waren viele Farben noch gut erhalten - aber einmal ans Tageslicht gebracht, sind sie leider in kürzester Zeit verblasst.